Ipp - Erworbene Penisverkrümmung

Induratio penis plastica – was bedeutet das?

„Induratio penis plastica“ bedeutet „plastische Verhärtung des Penis“. Teile des Penisgewebes weisen krankhafte, wenn auch gutartige, Verhärtungen auf und verursachen verschiedene Symptome. Eines davon - und zugleich das wohl typischste - ist eine unnatürliche Verkrümmung des Penis, die oft nur während der Erektion sichtbar ist.

Die Erkrankung selbst ist schon seit langem bekannt und wird unter verschiedenen Namen geführt. In Deutschland hat sich weitgehend der Begriff „Induratio penis plastica“ – oder auch kurz Ipp durchgesetzt. In anderen Ländern spricht man eher von der „Peyronie Krankheit“ (Peyronie‘s Disease). Mediziner verwenden gelegentlich auch den Ausdruck der „penilen Fibromatose“, der eine gutartige Bindegewebswucherung im Penisgewebe umschreibt.

Umgangssprachlich wird auch einfach von der (erworbenen) Penisverkrümmung gesprochen.

Peyronie-Erkrankung

Auch wenn auf antiken Vasen oder Grabbeigaben das Krankheitsbild der Ipp schon dargestellt ist, so war es doch Francois Gigot de la Peyronie, der die Erkrankung als erster beschrieb und medizinisch klassifizierte.

De la Peyronie war bekannter Chirurg und wurde von Ludwig XIV an den französischen Hof geholt, schließlich zum ersten Chirurgen benannt und wenig später geadelt.
Er war es, der 1743 die „maladie de La Peyronie“ beschrieb, als eine Erkrankung, die durch Narbengewebe eine steigende Krümmung des Penis während der Erektion verursache. Im englischen und amerikanischen Sprachraum wird seine Rolle als Erstbeschreiber der Erkrankung bis heute gewürdigt. Hier wird fast ausschließlich von der „Peyronie’s Disease“ gesprochen.

Im Deutschen findet der Begriff der Peyronie Krankheit (Morbus Peyronie) zwar auch Verwendung, hat aber doch nachrangige Bedeutung. Hier dominieren „Induratio penis plastica“ oder die Abkürzung Ipp.

Hier erklärt Herr Prof. Dr. Lahme in unserem Videointerview, was eine Induratio penis plastica ist. Zum Video....

Penile Fibrose / Penile Fibromatose

Eine Fibrose ist eine gutartige aber krankhafte Vermehrung des Bindegewebes, die in verschiedenen Organen stattfinden kann. Zentral bei einer Fibrose ist der Umbauprozess von elastischem Gewebe der betroffenen Organe in ein narbiges und verhärtetes Bindegewebe. Penile Fibrose beschreibt diese Prozesse im Penis-Gewebe.

Der Begriff der Fibromatose richtet sich auf den Prozess der Geschwulstbildung. Im Falle der penilen Fibromatose auf den Vernarbungsprozess der Schwellkörperhülle, der knotenartige Verhärtungen (sog. Plaques) ausbildet.

Zur Gruppe der Fibromatosen gehören auch andere Erkrankungen wie Morbus Dupuytren (Verwachsungen im Sehnengewebe der Hand) oder Morbus Ledderhose (Befall der Fußsohlen), die öfter im Kontext der Ipp genannt werden. Es scheint ein Zusammenhang zwischen den Krankheiten zu bestehen. Welcher genau, ist allerdings noch nicht ausreichend erforscht.

Weiter zu "Wie äußert sich die Ipp?"