Deformation des Penis

Bei der Ipp (Induratio penis plastica) bilden sich tastbare Gewebeknoten im Bereich des Penisschafts. Diese Knoten werden auch Plaques genannt. Sie entstehen nach kleinen Entzündungen im Gewebe zwischen der Schwellkörperhülle und den Schwellkörpern. Die Plaques sind anfangs noch weich. Im Lauf der Erkrankung verhärten sie zunehmend zu sprödem Narbengewebe. Auch eine Verkalkung oder Verknöcherung der Plaques ist möglich.

Die Plaques entstehen bei den meisten Männern auf der Oberseite des Penis. Während beim gesunden Penisgewebe sowohl die Schwellkörper selbst als auch die Schwellkörperhülle (Tunica albuginea) sich bei einer Erektion ausdehnen können, behindern die Plaques eine gleichmäßige Ausdehnung. An den Stellen, an denen die spröden Plaques sitzen, ist keine Ausdehnung des Gewebes mehr möglich. Die Schwellkörperhaut kann sich hier nicht normal mitdehnen. Dort wo die Plaques sind, kommt es zu Einziehungen. Der Penis verformt sich während der Erektion und biegt sich in die Richtung der Plaques. Je größer die Plaques sind, desto stärker verbiegt sich der Penis.

Penisverkrümmung, Plaquebildung und Penisknickung

Haben sich die Plaques auf der Oberseite des Penisschafts gebildet,
verbiegt sich der erigierte Penis nach oben.

Auch wenn es bei vielen Männern zu dieser Verbiegung nach oben (dorsale Verbiegung) kommt, sind Verbiegungen in alle Richtungen und auch andere Deformationen möglich: 

  • „Sanduhr"-Deformation:
    Entstehen gegenüberliegende Plaques, kommt es auf zwei Seiten des Penis zu Einziehungen im Gewebe. Der Penis verbiegt sich nicht in eine Richtung, sondern wirkt an einer Stelle während der Erektion wie eingeschnürt. Zum Teil wird bei dieser Deformation auch von „fassartiger Einschnürung" gesprochen.
  • Penisverkürzung und narbige Schrumpfung:
    Bei vielen Männern verkürzt sich die Penislänge durch die Bildung des Narbengewebes. Insbesondere, wenn mehrere Plaques auftreten. Durch die verminderte Dehnfähigkeit der Schwellkörper(hülle) wird der erigierte Penis kürzer als vor der Erkrankung. Haben sich viele Verhärtungen gebildet, kann die Verkürzung auch in entspanntem Zustand sichtbar sein.

    Die Verkürzung des Penis kann mit oder ohne Verbiegung auftreten. Bei manchen Männern kommt es also zu Verbiegungen und Verkürzungen, bei anderen wiederum äußert sich die Ipp ausschließlich durch eine Verkürzung des Penis.
  • Mehrfache Verbiegungen:
    Bilden sich mehrere Plaques an unterschiedlichen Stellen des Penisschafts, so können auch mehrfache Verbiegungen in verschiedene Richtungen entstehen. 

Je nach Deformation und Schweregrad der Erkrankung kann der Penis hinter der Verhärtung auch instabil werden. Häufiger ist diese Ausprägung z.B. bei den Sanduhr-Einschnürungen zu beobachten. Die Schwellkörper im Teil des Penis hinter der Einschnürung werden nicht mehr vollständig mit Blut gefüllt. Die Steifigkeit bei der Erektion nimmt im vorderen Teil des Penis ab (distaler Rigiditätsverlust).

In schwerwiegenden Fällen kann es auch zur Bildung einer Art Gelenk im erigierten Penis kommen („Pseudogelenk“; Rotationsanomalien). In den meisten Fällen ist die Deformation des Penis erst bei der Erektion sichtbar, da hier erst der Unterschied zwischen elastischem, dehnfähigem gesundem Gewebe und spröden Plaques zu Tage tritt.

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