Kollagenase

Kollagenasen sind Enzyme, die Kollagen abbauen. Kollagen ist der Hauptbestandteil des krankhaften Narbengewebes, der Plaques, die bei der Ipp für die Deformationen verantwortlich sind. Theoretisch ist der Einsatz von Kollagenase bei der Ipp also vielversprechend. Die bisherigen Ergebnisse aus kleinen Studien zeigen allerdings nur begrenzte Wirksamkeit. Eine größere Studie läuft aktuell und wird abzuwarten sein.

Wirkansatz:

Der Wirkansatz ist sehr einleuchtend. Die Stoffe, die für die Bildung der Plaques verantwortlich sind, werden durch das Enzym Kollagenase zerstört. Während dieses Wirkprinzip bei anderen Bindegewebserkrankungen (wie z.B. Morbus Dupuytren) gut zum Tragen kommt, sind die Erfolge bei der Ipp allerdings bisher nicht übermäßig.

Nebenwirkungen:

Blutergüsse an der Einstichstelle; Schmerzen
Je nach Medikament und erforderlicher Nadelstärke der Spritze wird die Injektion von den Patienten als schmerzhaft empfunden. Im Einzelfall ist eine vorherige Betäubung des Penis durch weitere Spritzen notwendig.

Effekt:

Von Experten wird der aktuelle Erfolg der Therapie mit Kollagenase als begrenzt bewertet. Größere Studien liegen noch nicht vor. Männer mit leichten Verbiegungen könnten mehr von der Therapie profitieren.

Fazit:

Bisher verfügbare Therapien mit Kollagenase bleiben meist hinter hohen Erwartungen aufgrund des vielversprechenden Wirkansatzes zurück. Empfehlungen für die Therapie sind deshalb auch eher begrenzt. Abzuwarten bleiben Studienergebnisse eines neuen Medikaments.
Ganz grundsätzlich besteht aber auch hier der noch nicht ausreichend geklärte Zusammenhang zwischen Mikro-Verletzungen durch die Injektion und der Entstehung neuer Entzündungsherde, die die Ipp weiter anfachen könnten.