Operation

Die Operation der durch die Ipp entstandenen Penisverkrümmung oder Deformation ist die sog. „ultima ratio". Das heißt sie ist die letzte Möglichkeit, die Ipp zu behandeln. Erst wenn durch die konservativen Therapien z.B. mit Medikamenten keine Besserung mehr zu erwarten ist und die Korrektur der Verbiegung medizinisch notwendig erscheint, ist die Operation in Erwägung zu ziehen.

Folgende Punkte sollten Sie über die Operation der Ipp wissen:

Wann ist eine OP möglich?

Eine Operation ist erst möglich, wenn die Erkrankung vollständig zum Stillstand gekommen ist und auch kein weiteres Fortschreiten mehr zu erwarten ist. Die Penisverbiegung sollte circa ein Jahr (mindestens 6 Monate, besser 9-12 Monate) stabil sein, d.h. sich weder im Ausmaß noch in der Richtung der Verbiegung verändert haben. Die Erkrankung darf auch nicht mehr schmerzhaft sein.

Was ist das Ziel der Operation?

Die Operation verfolgt das Ziel, die Penisverbiegung soweit zu begradigen, dass dem Patienten wieder Geschlechtsverkehr möglich ist.

Für welche Patienten macht eine Operation Sinn?

Eine Operation wird nur den Patienten geraten, die durch die Ipp und die mit ihr einhergehenden Penisverbiegungen so stark beeinträchtigt sind, dass ein normaler Geschlechtsakt nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich ist. Patienten, die den Geschlechtsverkehr ausüben können, wird in der Regel von einer Operation abgeraten. Ebenso von einer Operation aus ästhetischen Gründen.

Welches Ergebnis darf man grundsätzlich von der Operation erwarten?

Das Ergebnis, das durch die Operation erreicht werden kann, hängt nicht zuletzt von der Situation vor der Operation ab. In der Regel gilt aber:
Verbiegung: Die durch die Verkrümmung bedingten Behinderungen beim Geschlechtsverkehr können fast immer beseitigt werden. Dies ist ja auch das Ziel der Operation. Der Penis wird soweit begradigt, dass der Geschlechtsakt funktional wieder ermöglicht wird. Leichte, den Geschlechtsverkehr aber nicht behindernde Verkrümmungen, können auch nach der Operation bleiben.
Einschnürungen des Penis (wie beim „Sanduhr-Phänomen") sind schwieriger zu korrigieren.
Penislänge: Die Penislänge nimmt bei den meisten Männern durch die Erkrankung selbst bereits ab. Je nach Operationsmethode muss mit einer zusätzlichen Penisverkürzung durch die Operation gerechnet werden.
Erektionsqualität: Die Qualität (Steifigkeit, Dauer etc.) der Erektion wird durch eine Operation nicht verbessert. Als Nebenwirkung der Operation kann eine Verschlechterung der Erektionsqualität auftreten (z.B. verminderte Steifigkeit). Liegen vor der Operation Erektionsprobleme oder eine erektile Dysfunktion vor, sollte über die gleichzeitige Implantation einer Penisprothese nachgedacht werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen der Operation?

Wie bei jedem anderen operativen Eingriff sind auch bei der Korrektur der Penisverbiegung Nebenwirkungen möglich. Die wohl häufigste unerwünschte Folge der Operation ist eine Verkürzung des Penis. Auch Gefühlsstörungen im Penis gehören zu den häufiger auftretenden Nebenwirkungen. Die Eichel kann an Sensibilität verlieren. Im Einzelfall können Orgasmusstörungen die Folge sein. Auch die Qualität der Erektion kann durch die Operation in Mitleidenschaft gezogen werden.

Kann die Erkrankung nach der Operation erneut auftreten?

Leider ja. Auch wenn nicht viele Patienten davon betroffen sind, so kann es nach einer Operation Rückfälle bzw. ein erneutes Auftreten der Erkrankung geben. Durch eine ausreichend lange Wartezeit bis zur Operation versucht man das Risiko solcher Rückfälle zu reduzieren. 


Mit welchem Ergebnis kann ich bei einer Operation rechnen? Sehen Sie, was unser Experte zu dieser Frage sagt. Zum Video....

OP der Ipp - auf einen Blick:

  • Vor einer OP sollte immer die Behandlung mit einer konservativen Therapie (i.d.R. Medikamente) unternommen werden.
  • Ob eine OP in Frage kommt oder nicht, hängt vor allem davon ab, wie stark der Patient beim Geschlechtsverkehr durch die Verbiegung beeinträchtigt wird.
  • Die ursprüngliche Penisform und Penislänge wird nach der OP meist nicht wieder erreicht. In sehr vielen Fällen muss mit einer weiteren Penisverkürzung durch die Operation selbst gerechnet werden. Auch andere Nebenwirkungen (wie z.B. Gefühlsverminderungen) sind möglich.
  • Auch nach einer OP kann es wieder zu einem erneuten Ausbruch der Erkrankung kommen – wenn auch eher selten.

Der Schritt zur Operation sollte immer gut überlegt sein und nicht zu früh erfolgen. Wenn Sie über die Möglichkeit einer Operation nachdenken, lassen Sie sich umfassend beraten.
Und auch hier gilt: Seien Sie lieber etwas skeptischer, wenn die Erfolgsversprechungen über das Ergebnis übertrieben positiv ausfallen. Ein seriöser Operateur wird Sie realistisch über Chancen, Risiken und zu erwartende Ergebnisse aufklären.