Gibt es Risikofaktoren?

Da die Ursachen und Mechanismen der Erkrankung Ipp noch nicht hinreichend erforscht sind, gibt es keine wirklich eindeutigen Risikofaktoren. Es wurden aber Zusammenhänge zwischen einzelnen anderen Erkrankungen und der Ipp beobachtet. 

  • Diabetes mellitus:
    Männer, die an Diabetes leiden, haben wohl ein höheres Risiko an der erworbenen Penisverkrümmung (Ipp) zu erkranken . Eine Studie zu diesem Zusammenhang finden Sie hier.
    Außerdem müssen Diabetiker in der Regel mit einem schwereren Krankheitsverlauf rechnen . Hier gibt es mehr Informationen zu diesem Thema. Liegt zusätzlich zum Diabetes noch eine Erektile Dysfunktion vor, erhöht sich das Risiko für eine Ipp nochmals. Männliche langjährige Diabetiker sollten sich bei Veränderungen im Penis deshalb möglichst früh einem Arzt vorstellen.
    Schmerzen sind bei Diabetikern mit Ipp übrigens eher selten. Als Ursache hierfür wird u.a. die diabetische Neuropathie diskutiert, die mit einem Empfindungsverlust einhergeht.
      

  • Morbus Dupuytren / Morbus Ledderhose
    Bei Morbus Dupuytren handelt es sich um eine gutartige sog. degenerative Bindegewebserkrankung. Ähnlich der Ipp kommt es zur Bildung von knotigen Verhärtungen – hier allerdings an den Beugesehnen der Handinnenfläche. Einzelne Finger können nicht mehr durchgestreckt werden. Ist von diesem Erkrankungsbild der Fuß betroffen, spricht man von Morbus Ledderhose. Beide Erkrankungen treten häufiger in Verbindung mit der Ipp auf. Der genaue Zusammenhang ist allerdings noch unklar.
    Weitere ausführliche Informationen finden Sie auf der Website der Deutschen Dupuytren-Gesellschaft e.V.

     

  • Andere Bindegewebserkrankungen
    Neben Morbus Dupuytren und Morbus Ledderhose wird auch der Einfluss von anderen Bindegewebserkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom (Immunzellen greifen Speichel- und Tränendrüsen an) oder der Sklerodermie (Bindegewebsverhärtung der Haut und ggf. auch anderer Organe) in Betracht gezogen. 

Auch andere Risikofaktoren für die Ipp werden von den Wissenschaftlern diskutiert: 

  • Medikamente
    Inwieweit auch bestimmte Medikamente für das Auslösen einer Ipp verantwortlich sein können, ist noch unklar. Bei Alprostadil, einem injizierbaren Arzneimittel bei erektiler Dysfunktion, wird die Ipp als häufige Nebenwirkung explizit aufgeführt. Auch bei einigen Betareptorenblockern wird die Ipp als mögliche Nebenwirkung genannt.

  • Rauchen
    Auch Rauchen wird als mögliches Risiko für die Entwicklung einer Ipp genannt.

  • Alter
    Die Ipp kann zwar grundsätzlich Männer jeden Alters betreffen. Eine erste Häufung der Fälle ist aber ab einem Alter von 40 Jahren zu erkennen. Begründet wird diese Altersabhängigkeit zum einen damit, dass die Steifigkeit der Erektionen im Vergleich zum jungen Mann abnimmt und somit die Gefahr, dass der Penis während des Geschlechtsverkehrs abknickt auch größer wird. Zum anderen könnte auch die Schwellkörperhülle selbst mit dem Alter anfälliger für Verletzungen werden und somit die Ipp begünstigen.

  • Heftiger Geschlechtsverkehr
    Da bei den meisten Fachleuten Einigkeit darin besteht, dass der Plaque-Entwicklung eine Mikro-Verletzung des Penisgewebes vorausgeht, kann auch die Art des Geschlechtsverkehrs ein Risikofaktor darstellen. Heftiger Geschlechtsverkehr oder spezielle Sexpraktiken, die leicht mit einer Abknickung des Penis und/oder der starken Verbiegung des Penis einhergehen, gelten ebenfalls als Risikofaktor für das Auslösen der Ipp, wenn eine entsprechende Veranlagung besteht.

Weiter zu "Wie häufig kommt die Ipp vor?"