Wie häufig kommt die Ipp vor?

Die Häufigkeit der erworbenen Penisverkrümmung (Ipp) wird in der Literatur zwischen 3% und 8% angegeben. Diese recht unterschiedlichen Angaben verdeutlichen zugleich verschiedene Aspekte rund um die Erkrankung Ipp:

  • Dunkelziffer:
    Die Dunkelziffer bei einer Erkrankung wie der Ipp ist sicher nicht unerheblich. Viele Männer gehen aus falscher Scham erst zum Arzt, wenn sie massive Schmerzen haben oder sehr durch die Deformation des Penis beeinträchtigt werden. Leichtere Erkrankungsformen werden seltener einem Arzt vorgestellt.

    Von manchen (insbesondere älteren) Männern werden die Erkrankung und die damit verbundenen Einschränkungen des Geschlechtsverkehrs und der Sexualität als altersbedingt hingenommen. Ähnliche Reaktionen gibt es auch bei dem Krankheitsfeld der Erektilen Dysfunktion. Mit dem Thema Geschlechtsverkehr wird mehr oder weniger abgeschlossen, ohne die Möglichkeit einer medikamentösen (oder auch operativen) Behandlung zu nutzen.
  • Studienlage:
    Es gibt kaum Studien, die sich mit der Häufigkeit der Erkrankung befassen. In vorhandenen Studien schwanken die Angaben zur Erkrankungshäufigkeit zwischen 3% und 8%.
  • Ipp und Impotenz:
    Bei Männern, die unter Impotenz leiden, kann die Erkrankung Ipp auch unbemerkt verlaufen, da viele Symptome nur während der Erektion auftreten. (Gewebe-Untersuchungen z.B. bei Obduktionen weisen auf solche Umstände hin).

Auch wenn also keine zuverlässigen Angaben über die Häufigkeit der Ipp gemacht werden können, so lässt sich in der Praxis der Trend beobachten, dass heute viel mehr Fälle von Ipp diagnostiziert werden als früher. Fachleute schreiben dies unter anderem einem gesellschaftlichen Bewusstseinswandel zu. Zum einen hat mit den neuen Medikamenten zur Behandlung der Impotenz das Thema Erektion, Erektionsfähigkeit, Behandlung von Erektionsstörungen gesellschaftlich einen anderen Platz erhalten. Heute wird offener und progressiver mit diesen Themen umgegangen.
Zum anderen fühlen sich heute viele Männer mit 60 oder 70 Jahren noch viel zu jung, um solch gravierende Einschränkungen ihrer Sexualität einfach hinzunehmen. 

„Ich habe gehört, dass vor allem Männer ab 40 oder 50 Jahren an der Ipp erkranken. Können auch jüngere Männer betroffen sein?"

Ja. Auch jüngere Männer können an der Ipp erkranken. Das Risiko, an einer Ipp zu erkranken, ist aber geringer. Bei jüngeren Männern scheint die Ipp oft in Zusammenhang mit einer konkreten Verletzung des Penis aufzutreten. Die Erkrankung kann bei jungen Patienten schneller verlaufen. Die Entzündungsreaktionen und auch die anschließende Narbenbildungen sind oft ausgeprägter. Verglichen mit den älteren Patienten klagen die jüngeren Männer außerdem häufiger über Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

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