Kalium-4-Aminobenzoat (Potaba®) 

Kalium-4-Aminobenzoat (Potaba®) wirkt antientzündlich und hemmt die Funktion der Bindegewebszellen. Das Medikament wird seit Jahrzehnten für die Behandlung der Ipp eingesetzt und ist das einzige in Deutschland für die Behandlung der Erkrankung zugelassene Arzneimittel. Die Wirksamkeit konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Kosten für die Behandlung werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wirkansatz:

Der genaue Wirkmechanismus von Kalium-4-Aminobenzoat ist nicht genau geklärt. Es gehört zur Gruppe der B-Vitamine, verbessert die Sauerstoffaufnahme im Gewebe und hemmt vermutlich auf diese Weise die krankhafte Bindegewebsvermehrung. Nachgewiesen ist die Verringerung der Bindegewebsproduktion und die positive Wirkung auf die Aktivität der Entzündungszellen.

Darreichungsform:

Kapseln oder Pulver zum Auflösen in Wasser

Verschreibungspflichtig:

Ja

Effekt:

Durch die Einnahme von Kalium-4-Aminobenzoat kann die Plaquegröße reduziert und zugleich die Bildung neuer Plaques verhindert werden. Relevant für den Behandlungserfolg – und damit für die betroffenen Patienten - ist allerdings vor allem, dass die Erkrankung wirksam an einem weiteren Voranschreiten gehindert wird. Die Deformationen des Penis nehmen nicht weiter zu. Die Erkrankung kann so frühzeitig stabilisiert werden. Zu beachten ist allerdings, dass sich bereits bestehende Verkrümmungen durch die Therapie nicht verbessern lassen. Aus diesem Grund ist der möglichst frühe Einsatz von Kalium-4-Aminobenzoat zweckmäßig. Ob dessen Einnahme positiven Einfluss auf den Schmerz hat, wird kontrovers diskutiert.

Nebenwirkungen:

Kalium-4-Aminobenzoat verursacht vor allem bei Behandlungsbeginn bei vielen Patienten Magen-Darm-Beschwerden, die durch eine Einnahme während der Mahlzeiten gemildert werden können. Auch Fieber oder Schüttelfrost sind mögliche Nebenwirkungen.

Bei der Einnahme bestimmter Antibiotika kann es außerdem zu Wechselwirkungen kommen, deshalb sollte der Arzt über die Einnahme von Kalium-4-Aminobenzoat informiert werden. Des Weiteren ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte unter der Therapie sinnvoll.

Fazit:

Kalium-4-Aminobenzoat ist die einzige Substanz, die in Deutschland für die Behandlung der Ipp zugelassen ist. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich belegt. Empfohlen wird eine Therapie im frühen Stadium der Erkrankung, um weitere Deformationen und Verbiegungen des Penis zu verhindern. In der Regel ist eine Behandlungsdauer von mindestens drei Monaten angezeigt. 


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