Kolchizin

Kolchizin (auch Colchizin) ist das Gift der Herbstzeitlose. Auch ihm wird eine antientzündliche Wirkung zugeschrieben. Klassisch wird der Wirkstoff Kolchizin bei Patienten mit Gichtschmerzen angewendet. Seine therapeutische Bedeutung nimmt allerdings zunehmend ab, da inzwischen andere Stoffgruppen zur Verfügung stehen.

Wirkansatz:

Durch Kolchizin wird die Kollagenbildung und damit auch die Ausbildung der Plaques reduziert.

Rezeptpflichtig:

Ja

Effekt:

Erste Ergebnisse schienen erfolgversprechend; insbesondere was die Linderung der Schmerzen in der ersten Erkrankungsphase anbelangt. In neuen Studien konnten diese positiven Ergebnisse nicht wiederholt werden. Positive Wirkungen auf die Penisdeformationen /-verkrümmung wurden nicht berichtet. Letztlich sind die Ergebnisse über die Wirksamkeit von Kolchizin bei der Ipp in sich nicht schlüssig.

Nebenwirkungen:

Kolchizin wird von vielen Patienten eher schlecht vertragen. Insbesondere die Nebenwirkungen im Magen-/Darmtrakt wie Durchfall belasten die Patienten und führen zum Teil zum Abbruch der Therapie. Diese Nebenwirkungen können allerdings gemildert werden, wenn das Medikament nach dem Essen eingenommen wird.

Auch die Spermienanzahl kann negativ beeinflusst werden und bei einer hohen Dosierung kommt es zu schweren Vergiftungserscheinungen und Schädigungen der Nieren.

Da Kolchizin erbgutverändernd wirkt und somit auch vererbbare Schädigungen während der Einnahme von Kolchizin möglich sind, sollten Männer bis zu 6 Monate nach Absetzen der Therapie keine Kinder zeugen.

Fazit:

Kolchizin hat bei der Behandlung der Ipp heute eher historische Bedeutung. In der Abwägung von Nutzen und Risiken gibt es keine aktuellen Empfehlungen für den Einsatz von Kolchizin bei der Ipp. 


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