Sonstige Wirkstoffe

Einzelne andere Wirkstoffe waren oder sind bisweilen in der Therapie der Ipp zu finden: Gegeben werden zum Beispiel Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung (sog. Antikoagulantien), um die Durchblutung zu verbessern. Studien zur Wirksamkeit bei der Ipp liegen allerdings nicht vor.

Auch Antihistaminika (üblicherweise bei Allergien eingesetzt) werden von manchen Ärzten verordnet, um Patienten mit schmerzhaften Erektionen zu behandeln. Auch hier liegen keine Studien zum Einsatz bei der Ipp vor.

Enzympräparate mit Nattokinase und Serrapeptase (Neprinol®), die insbesondere auf USamerikanischen Seiten im Internet angepriesen werden, versprechen, mithilfe der Enzyme das narbige Gewebe und die Plaques auflösen zu können. Wissenschaftliche Nachweise und klinische Studien für die Wirksamkeit dieser Enzympräparate bei der Ipp gibt es allerdings nicht. Experten in Deutschland raten den Patienten nicht zum Einsatz dieser Therapieform.

PDE5-Hemmer wie Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil werden vor allem in der Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzt. Die Medikamente hemmen die Stoffe, die dafür verantwortlich sind, dass eine Erektion abgebaut wird. Bei der Einnahme von PDE5-Hemmern wird die Erektion erleichtert und die Erektionsdauer wird verlängert. Im Kontext der Ipp sollen die PDE5-Hemmer den fibrotischen Umbauprozessen entgegenwirken, die zur Bildung der Plaques führen. Einschlägige klinische Studien für die Ipp fehlen allerdings. Auch in die Behandlungsleitlinien sind die PDE5-Hemmer bislang nicht aufgenommen worden.*

Fazit:

Gemeinsam ist all diesen Wirkstoffen, dass keine Empfehlungen für ihren Einsatz bei der Therapie der Ipp vorliegen.

 

*Vgl. Hauptmann A, Diemer T, Weidner W. Induratio penis plastica (IPP). Diagnostik und Therapie, Urologe 2011, 50:609-620