Operation ohne Plaque-Zerstörung

Die Raff- oder auch Plikationstechnik ist eine der häufig angewendeten Operationstechniken bei der Korrektur der Ipp-bedingten Penisverbiegung. Verschiedene Einzelverfahren lassen sich noch innerhalb unterscheiden: Technik nach Nesbit, Essed-Schröder oder auch Yachia. Gemeinsam ist allen diesen Operationstechniken, dass die Plaques in der Schwellkörperhülle belassen werden. Die Begradigung des Penis erfolgt über die Anpassung der anderen (den Plaques gegenüberliegenden) Penisseite.

Die Operation dient allein der Begradigung des Penis. Sie hat keinen positiven Einfluss auf die Erektionsfähigkeit und die Steifigkeit der Erektion. Liegen vor der Operation Erektionsprobleme oder eine Erektile Dysfunktion vor, sollte über zusätzliche Maßnahmen gesprochen werden. Je nach Ausmaß der Erektionsstörung: medikamentöse Behandlung oder Implantation einer Penisprothese.

Operationsprinzip:

Die lange Seite des Penis wird der kurzen Seite angepasst. Die Haut auf der Gegenseite der Verbiegung wird gerafft, also zusammengezogen. Damit gibt es gewissermaßen auf beiden Seiten des Penis zusammengezogenes Gewebe (einmal durch die Plaques, einmal durch die Operations-Naht). Der Penis richtet sich bei der Erektion wieder gleichmäßig auf.

Vorteile der Methode:

Die Methode ist wenig invasiv, d.h. durch die Operation wird nur wenig Gewebe verletzt. Im Vergleich zu Methoden, die die Plaques entfernen, ist das Risiko für die Entwicklung einer Erektilen Dysfunktion nach der Operation geringer.

Nachteile der Methode:

Durch die Raffung kommt es zwangsläufig zu einer Verkürzung des Penis. Die Methode wird deshalb nur angewendet, wenn der Penis vor der Operation ausreichend groß ist. Außerdem sind der Methode Grenzen gesetzt, was die Schwere der zu korrigierenden Verbiegung angeht. Starke Verbiegungen können mit diesem Verfahren nur unzureichend korrigiert werden. Auch Patienten mit „Sanduhr"-Einschnürungen werden nicht mit dieser Methode operiert.

Risiken der Operation und mögliche Nebenwirkungen:

Erneute Verbiegungen können auftreten, wenn das Nahtmaterial reißt oder nachgibt. Auch eine erneute Aktivierung der Erkrankung kann wohl nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Außerdem sind Schmerzen und Knötchenbildung im Bereich der Naht möglich.

Besonderheiten nach der Operation:

Während des Heilungsprozesses (circa 4 Wochen) werden zum Teil erektionshemmende Medikamente gegeben. Insbesondere in der ersten Zeit nach der OP sind Schmerzen während der Erektion möglich.

Fazit:

Die Raffmethode greift nur wenig in das Penisgewebe ein und hat insgesamt auch eher geringe Komplikationsraten. Vor allem aus Patientensicht hat sie aber den großen Nachteil, dass immer mit einer Penisverkürzung gerechnet werden muss.